Drohnen in Deutschland – was muss ich beachten?
Drohnen in Deutschland – was muss ich beachten?
Was vor gut 30 Jahren das ferngesteuerte Auto war, ist heute die Drohne. Die kleinen Flugkörper lassen sich von Hobbypiloten recht einfach steuern, sind nicht allzu teuer und versprechen über integrierte Kameras faszinierende Aufnahmen. Aber darf jeder so ein kleines Fluggerät steuern? Gibt es Zonen, in denen Drohnen nicht fliegen dürfen?
Tatsächlich sind einige Vorschriften und Regelungen zu beachten, damit der Umgang mit Drohnen für die Hobbypiloten selbst wie auch für die Mitmenschen sicher und nicht allzu nervtötend ist. Neben der Sicherheit befasst sich das Regelwerk auch mit der Wahrung der Privatsphäre und dem Schutz des Eigentums. Wer eine Drohne steuern will, sollte sich also erst einmal mit den Regeln vertraut machen.
Was können Drohnen überhaupt?
Zuerst einmal macht es natürlich unglaublich viel Spaß, eine kleine Drohne zu steuern. Ganz einfach ist das natürlich nicht, denn Wind, Perspektive, Reichweite der Kommunikation und Akkulaufzeit müssen immer kalkuliert werden. Gerade Anfänger/-innen und Neulinge unter den Piloten und Pilotinnen sind deshalb für einige technische Spielereien zu haben. Auch bei der kleinen Drohne unter 250g Gewicht machen diese Funktionen wirklich Sinn.
Damit die Drohne bei Wind nicht abdriftet, sollte eine GPS-gestützte Positionskorrektur integriert sein. Eine Kamera mit Livebild-Sicht auf der Fernsteuerung (normalerweise App auf Smartphone oder Tablet PC) ist ebenfalls hilfreich. Sollte es doch mal zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, sorgt die Return-to-Home Funktion dafür, dass die Drohne nicht verloren ist. Diese Funktion initiiert den automatischen Rückflug und die Landung bei Funkabbruch oder leerem Akku. Ein weiteres für die Drohne lebensverlängerndes Feature ist die automatische Hinderniserkennung und -vermeidung.
Drohnenführerschein, Kennzeichen und Versicherung
Für den sicheren Umgang mit der Drohne sollte man zuerst einmal die Bedienungsanleitung lesen und sich mit dem Aufbau und der Technik der kleinen Fluggeräte vertraut machen. Youtube-Tutorials können ebenfalls helfen. Aber ohne Probieren geht es nicht. Das ist ein bisschen wie beim Autofahren: Das Gefühl für das Fahrzeug (hier Flugzeug) entwickelt man erst im tatsächlichen Umgang damit, also nach einigen Flugstunden. Und die finden idealerweise nicht im eigenen Garten oder auf dem Bahnhofsvorplatz statt, sondern im freien Feld, wo niemand zu Schaden kommen kann.
Der sichere Umgang mit der Drohne ist nur die eine Seite der Medaille. Eine ganz andere Sache sind die Vorschriften. Für Drohnen mit einer Startmasse von weniger als 2 Kilogramm wird kein Drohnenführerschein benötigt, Anfänger/-innen können also getrost mit dem kleinen, leichten Modell üben. Eine Drohnenversicherung benötigt man dagegen immer, auch für Drohnen mit einem Gewicht von 250g. Dabei handelt es sich um eine Haftpflichtversicherung, die für Schadensfälle aufkommt, die aus dem Gebrauch der Drohne entstehen können. Alle Drohnen ab einem Startgewicht von 250g benötigen außerdem ein Drohnenkennzeichen.
Die Grundregeln für den Umgang mit Drohnen sind seit 2021 europaweit einheitlich geregelt. In der Verordnung steht auch, dass die Hersteller ab 2023 dafür sorgen müssen, dass ihre Produkte nach gesetzlichen Bestimmungen in C-Klassen eingeteilt sind. Dabei geht es um die technischen Eigenschaften der Drohnen.
Registrierung bei mehr als 249g Gewicht
Drohnen mit Kamera und/oder Mikrofon und/oder einem Startgewicht von mehr als 249g muss beim Luftfahrt-Bundesamt registriert werden und erhält eine Betreibernummer (sogenannte e-ID), die auf allen Drohnen sichtbar angebracht sein muss. Verpflichtend ist ab einem Startgewicht von 249g auch der Kompetenznachweis. Das ist ausdrücklich kein Führerschein. Den Nachweis erwirbt man über einen Onlinekurs, in dem wenigstens 29 von 40 Fragen korrekt beantwortet werden müssen. Solange Drohnen nur im freien Feld genutzt werden, wo sich keine unbeteiligten Personen aufhalten, muss nichts weiter beachtet werden.